Als Mama beruflich eine Führungsposition auszufüllen, funktioniert nicht ohne Abstriche zu machen. Yvonne van Luijit, die seit drei Jahren bei globegarden arbeitet, hat das selbst erlebt. Ein gutes Betreuungsangebot, ein flexibler Arbeitgeber und der Rückhalt ihres Partners ermöglichten es ihr, ihre persönlichen Ziele zu erreichen und Zeit für ihren Sohn zu haben.
Die ausgebildete Lehrerin und Bankkauffrau hat nach eigenen Aussagen mit dem Job bei dem Kita-Netzwerk einen Volltreffer gelandet: «Die Branche finde ich sehr spannend. Ich stieg direkt mit einem Vollzeit-Pensum ein und hatte grossen Spass an meinen Aufgaben», erinnert sie sich. Sie arbeitet eng mit einer der drei Gründerinnen zusammen. «Das hat mich total motiviert. Es war so cool, gemeinsam mit ihr Dinge anzupacken und zu bewegen. Sie ist auch Mama und war wirklich so etwas wie ein Vorbild für mich», sagt Yvonne.
Nichts ausser Glückwünschen
Als sie zum ersten Mal Mutter wurde, war Yvonne noch nicht lange bei globegarden. Dementsprechend sorgte sie sich zuerst ein wenig, wie die Nachricht aufgenommen werden würde. Ihre Sorgen erwiesen sich als unbegründet. Am Arbeitsplatz nahmen alle die Nachricht ihrer Schwangerschaft sehr positiv auf. «Ich bekam nur Glückwünsche. Das war ein tolles Gefühl. Ich habe mich selbst so gefreut, ein Kind zu bekommen und hatte das Gefühl, alle Kolleginnen und Kollegen teilten meine Vorfreude mit mir», erinnert sie sich. So stand für Yvonne auch fest, dass sie nach der Geburt schnell zurückkommen wollte: «Ich wollte gerne weiter in meiner Führungsposition bleiben und habe deshalb auch gedacht: Ich komme nach drei Monaten direkt wieder mit einem 80 % Pensum zurück.»
Grenzen offen ansprechen
Nach drei Monaten zuhause übernahm Yvonnes Partner für insgesamt zwei Monate die Kinderbetreuung. Anschliessend konnte ihr Sohn in die Babygruppe einer globegarden-Krippe gehen. Für Yvonne war das ein kritischer Moment: «Ich liebe, was ich tue, und wollte das auch gerne wieder machen. Aber trotzdem hatte ich erst einmal ein merkwürdiges Gefühl dabei, unseren Kleinen in die Krippe zu bringen. Heute weiss ich, dass das jede Mama hat. Das erste Mal von seinem Kind getrennt zu sein, ist einfach ein grosser Schritt.» Für Yvonne ging es im Job Schlag auf Schlag. Der Alltag mit vielen Terminen und Aufgaben nahm sie wieder voll in Anspruch. Nach einiger Zeit wurde ihr klar, dass sie ihre persönliche Grenze erreicht hat. «Ich kam einfach an ein Limit. Heute bin ich sehr dankbar dafür, dass die offene Unternehmenskultur bei globegarden es mir ermöglicht hat, das auch ganz ehrlich anzusprechen. Ich bin zu meiner Chefin gegangen und habe ihr gesagt, dass ich es so nicht schaffe.» Die Reaktion fiel pragmatisch und innovativ aus. «Ich konnte mein Arbeitspensum auf 60 Prozent reduzieren. Noch grossartiger war es, dass geschaut wurde, wo meine Fähigkeiten sich am besten einsetzen lassen und man mir schnell eine andere Funktion anbot, die besser zu dem niedrigeren Pensum passte», erzählt sie.
«Ich darf Führungskraft und Mama sein.»
Dieses Vertrauen, das man ihr entgegenbrachte, gab ihr ein Gefühl der Sicherheit. Jetzt erwartet sie wieder Nachwuchs und hat viele der Gedanken, die sie sich während der letzten Schwangerschaft machte, erst gar nicht aufkommen lassen. «Heute frage ich mich, warum ich überhaupt ein ungutes Gefühl dabeihatte, mein Kind für vier Tage extern betreuen zu lassen. Unser Sohn liebt die Kita. Er packt morgens seine Tasche und fordert, dass man ihn zur Kita bringt», lacht sie. Sie und ihr Mann teilen sich die Betreuung und Organisation gemeinsam. «Mein Mann stammt aus den Niederlanden. Dort ist es sowieso selbstverständlich, dass der Mann sich aktiv in Betreuung und Erziehung einbringt. Er hat zwei Monate Vaterschaftsurlaub genommen als ich wieder in den Job gestartet bin. Auch jetzt haben wir uns klar nach Tagen aufgeteilt und teilen die Verantwortung und die Aufgaben auf. Kinder bekommt man zu zweit und bei uns funktioniert es so sehr gut.» Beide freuen sich auf die Geburt ihres zweiten Kindes. «Ich habe das Vertrauen, dass ich es schaffe. Im Job darf ich Führungskraft und Mami sein. Das ist das Beste, was mir passieren konnte.»
«Ich liebe, was ich tue, und wollte das auch gerne wieder machen. Aber trotzdem hatte ich erst einmal ein merkwürdiges Gefühl dabei, unseren Kleinen in die Krippe zu bringen. Heute weiss ich, dass das jede Mama hat. Das erste Mal von seinem Kind getrennt zu sein, ist einfach ein grosser Schritt.»