Fasnacht – warum Verkleiden Kinder stark macht
Bald geht es wieder hoch her: Die fünfte Jahreszeit beginnt und bis Ende Februar grassiert in der ganzen Schweiz das Fasnachtsfieber.
Ob mit Bruder Fritschi in Luzern, König Rabadan im Tessin oder Prinz Karneval in Biel – überall wird mit viel Getöse und kunterbunten Kostümen der Winter ausgetrieben. Doch nicht nur Erwachsene freuen sich auf das bunte Treiben – auch für die Kleinen ist die Fasnacht ein aufregendes Spektakel. Vor allem, wenn sie selbst daran teilnehmen und sich verkleiden dürfen.
Rollenspiele sind wichtig für die Entwicklung
Kinder lieben es, in andere Charaktere zu schlüpfen – nicht nur im Fasching, sondern das ganze Jahr über. Sie spielen Vater-Mutter-Kind, Krankenhaus, Zirkus, Räuberbande oder wilde Tiere im Dschungel oder was auch immer gerade ihrer Fantasie entspringt. Und das ist gut so. Denn Rollenspiele fördern die soziale Entwicklung der Kinder. Sie setzen sich dabei mit der Welt der Erwachsenen auseinander, lernen, sich in andere hineinzufühlen und verarbeiten im Spiel erlebte Alltagssituationen. Vor allem aber brauchen sie Mitspieler, müssen mit ihnen in Kommunikation treten, sich arrangieren und auch mal austesten, wie reagiert der andere auf mich, wenn ich beispielsweise mal richtig böse bin.
Rollenspiele setzen mit ungefähr drei Jahren ein, machen Kindern aber oft bis weit in die Grundschulzeit hinein Freude. Für die Kita- und Vorschulzeit sind sie eine sehr typische und häufige Form des Spielens. Bei globegarden fördern wir diese wichtige Lernmethode auch proaktiv, indem wir den Kindern beispielsweise viele Requisiten zum Verkleiden und Schminken zur Verfügung stellen.
Fasnacht – Tradition, Spass und Perspektivwechsel
Jetzt im Februar ist das Thema Verkleiden aber natürlich besonders präsent. Damit die Kinder die Hintergründe verstehen, sprechen wir mit ihnen über die Tradition der Fasnacht, die seit dem Mittelalter gepflegt wird und deren Bräuche noch immer erhalten sind. Doch weil Ausgelassenheit und Spass nicht zu kurz kommen sollen, wollen wir auch Fasnacht feiern, was im Übrigen selbst Experten befürworten. «Alles, was ein Kind sonst nicht ist, weil es eigentlich zu klein oder zu ohnmächtig ist, kann es jetzt mal ausprobieren”, sagt etwa der Entwicklungspsychologe und Familienforscher Hartmut Kasten aus München. Und die Schweizer Psychologin Sonja Perren, die an der Universität Konstanz und der Pädagogischen Hochschule Thurgau das Fantasiespiel von Kindergartenkindern erforscht, hat herausgefunden: «Kinder, die in dem ‚Als-ob-Spiel‘ gut sind, können besser andere Perspektiven einnehmen, Gefühle anderer benennen und haben bessere Beziehungen zu den anderen Kindern.»1
Wir von globegarden freuen uns daher darauf, gemeinsam eine fröhliche Fasnacht zu feiern. Und natürlich unterstützen wir Sie als Eltern jederzeit, wenn es um Fragen rund ums Verkleiden oder die Wahl des Kostüms für Ihre Kinder geht. Vorab hier schon einmal ein paar Tipps und Inspirationen. Viel Spass!
Schminken – aber sicher!
Katzengesicht, Schnurrbart oder Prinzessinnen-Glitzer: Am besten wählen Sie natürliche Schminke, am besten auf Wasserbasis, da die Haut darunter besser atmen kann. Keineswegs sollte sie Parabene, Mineralöle und Parfüm enthalten. Überprüfen Sie die Verträglichkeit, indem Sie 24 Stunden vor Verwendung eine geringe Menge des Produkts auf eine kleine Hautpartie auftragen. Um Hautirritationen zu vermeiden, sollte ausserdem vor dem Schminken eine Pflegecreme aufgetragen werden.
Jedem das Seine: Auswahl der Verkleidung
Sie sehen in Ihrer kleinen Tochter eine Prinzessin? Oder möchten Sie, dass Ihr Sohn als Professor zum Fasching geht, weil er einfach so ein kluger kleiner Kerl ist? Dann liegen Sie mit Ihrer Einschätzung möglicherweise richtig. Aber: Gönnen Sie Ihrem Kind, sich selbst die Rolle auszusuchen, die es für ein paar tolle Tage übernehmen möchte. Vielleicht will Ihre Tochter lieber ihre bislang nicht gezeigte wilde Seite als Pippi Langstrumpf ausleben. Und Ihr Bücherwurm endlich mal den unbesiegbaren Superhelden geben.
Schnell gemacht: Last-Minute-Kostüme
Keine Zeit gehabt, ein Kostüm zu besorgen, und morgen braucht Ihr Liebling eine Verkleidung? Hier ein paar DIY-Ideen, die Sie schnell zaubern können mit Dingen, die Sie in der Regel zuhause haben oder schnell im nächsten Supermarkt besorgen können. Alle Vorschläge eignen sich natürlich für Mädchen wie Buben.
Piraten-Kostüm
Sie brauchen: eine alte, zerschlissene Jeans, ein zu grosses T-Shirt, einen Schal oder Gürtel, ein Halsband, etwas Modeschmuck (Ohrring), evtl. Holzsäbel.
So geht’s: Jeans auf verschiedenen Höhen abschneiden und ausfransen, ein Shirt mit Löchern «verschönern» und am Bauch mit Schal oder Gürtel zusammenziehen. Halstuch um den Kopf binden. Augenklappe einfach aufmalen, ebenso ein paar Tätowierungen (z.B. Totenkopf). Als Accessoires dienen z.B. ein Ohrring und Spielzeugsäbel.
Tiger-Kostüm
Sie brauchen: eine schwarze Hose, ein schwarzes Shirt, einen Haarreif, schwarzen Filzstoff oder dickes schwarzes Papier und orangefarbenes Klebeband
So geht’s: Aus dem Klebeband unterschiedlich große Tigerstreifen ausschneiden und auf Hose und Oberteil verteilen. Aus dem Papier oder Stoff spitze Ohren ausschneiden und an den Haarreif kleben. Tigergesicht schminken.
Vogelscheuchen-Kostüm
Sie brauchen: Kleider, Hemden, Schuhe, Schals, die Sie eigentlich in die Kleiderspende werfen wollten, einen Hut oder eine Mütze und etwas Stroh
So geht’s: Kleidung wild zusammenwürfeln, mit Löchern oder bunten Stoffflecken versehen. Stroh am Hut oder an der Mütze befestigen. Gesicht lustig schminken.
Schäfchen-Kostüm
Sie brauchen: eine schwarze Hose, ein weisses Kapuzenshirt, schwarzen Filzstoff und jede Menge Wattebällchen
So geht’s: Wattebällchen auf den gesamten Kapuzenpullover und an den Saum der Hose kleben (funktioniert am besten mit Heisskleber). Zwei kleine Ohren aus dem Filzstoff schneiden und auf die Kapuze kleben. Schäfchengesicht schminken.