Frohe Weihnachten, Feliz Navidad und Buon Natale!
Verhexte Besen, Ziegen, die von Tür zu Tür gehen, Weihnachtsgeschenke am 6. Januar oder eine Essiggurke am Tannenbaum. Weihnachten ist vielfältiger als man denkt.
Kulturelle Vielfalt – im täglichen Miteinander von globegarden ist das weit mehr als nur ein Schlagwort. Denn wir sehen es als grosse Bereicherung an, Kinder aus verschiedenen Nationen bei uns willkommen zu heissen und damit einen wichtigen und positiven Beitrag für deren Werteorientierung hin zu mehr Achtung, Toleranz und Respekt allen Menschen gegenüber zu leisten. Schon bei den Kleinsten fördern wir daher einen verständnisvollen Umgang untereinander und wecken mit unserem Curriculum «Discover the World» die natürliche kindliche Neugier und die Freude, die Welt mit all ihren spannenden Geschichten und Unterschiedlichkeiten zu entdecken.
Vielfalt als Bereicherung erleben
Eine zentrale Rolle – gerade jetzt in der Weihnachtszeit – spielt immer wieder das Thema «Traditionen und Bräuche». Unsere Fachkräfte ermutigen die Kinder, von den Besonderheiten in ihren Familien zu erzählen. Das macht die Kleinen nicht nur stolz, sondern sorgt auch dafür, dass sich jeder und jede Einzelne in der Gruppe wohl und angenommen fühlt. Wichtig ist uns bei globegarden dabei jedoch stets, dass die jeweilige Religionszugehörigkeit nicht bewertet wird und Glaubensvermittlung dem Zuhause überlassen bleibt. Vielleicht möchten aber auch Sie als Eltern ein bisschen mehr über ungewöhnliche Weihnachtsbräuche in den verschiedenen Ländern erfahren? Dann haben wir eine kleine Auswahl im Überblick für Sie:
Weihnachten rund um die Welt
Norwegen – ganz schön verhext!
Um ungestörte Festtage verbringen zu können, müssen die NorwegerInnen alle Besen einsperren. Denn sie glauben daran, dass zu Weihnachten Hexen und Geister aus ihren Verstecken kommen, um die Besen zu klauen, darauf durch die Strassen zu fliegen, Chaos zu verbreiten und die Kehrgeräte morgens dann auf die Dächer der Nachbarn zu werfen, wo sie mühevoll wieder heruntergeholt werden müssen.
Rumänien – musikalische Hausbesuche mit Ziege
Die «Colindători», ähnlich den Sternsingern, ziehen in traditioneller Kleidung an Weihnachten von Haus zu Haus, tragen Lieder und Gedichte vor und überbringen Glückwunschbotschaften. Als Belohnung erhalten die Kinder dafür Süssigkeiten, Obst und manchmal auch ein wenig Geld. Begleitet werden die Singgruppen von einer «Capra», einer als Ziege verkleideten Person, die allerlei Spässe treibt.
Italien – Geschenke mit Verspätung
Der Legende nach wollte die gute Hexe Befana dem kleinen Jesuskind pünktlich zu dessen Geburt Gaben und Geschenke bringen. Leider verpasste sie den Weihnachtsstern und kam nicht pünktlich an. So kommt es, dass Befana den Kindern in Italien heute noch ihre Geschenke erst am 5. und 6. Januar übergibt – vorausgesetzt sie waren nicht ungezogen. Ansonsten erhalten sie nur Kohlestücke und Asche.
USA – sauer macht lustig!
Eine Gurke am Weihnachtsbaum? Wunderbar! Denn derjenigen, der das Gemüse (aus Glas) zuerst im Grün der Tanne entdeckt, darf sich über ein Extra-Geschenk freuen. Der Finder darf sich über eine Belohnung freuen. Der Sage nach begann die Tradition der sogenannten Christmas Pickle im frühen 20. Jahrhundert. Damals fehlte oft das Geld, um jedem Kind ein Geschenk zu kaufen. Häufig erhielt nur das Kind ein Geschenk, das als Erstes die grüne Weihnachtsgurke entdeckte.
Niederlande – früher als alle anderen
Wenn wir unter dem Tannenbaum sitzen, ist für die Kinder in den Niederlanden das grosse Vergnügen schon vorbei. Denn dort treffen bereits am 5. Dezember der Sinterklaas und sein Helfer Zwarte Piet mit dem Schiff in den Häfen ein und verteilen die Geschenke. Gefeiert wird der Tag im Kreise der Familie mit einem fröhlichen Abendessen. An Heiligabend gehen die meisten Niederländer dann traditionell zur Kirche und geniessen anschliessend ein ausgiebiges Festmahl.
Polen – Gäste willkommen!
Je mehr, desto besser! In Polen kommt an Weihnachten die Grossfamilie zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu tanzen und zu singen. Gegessen wird immer erst dann, wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist. Und für den Fall, dass ein unerwarteter Gast auftaucht, wird immer ein Gedeck mehr als benötigt aufgelegt. Ausserdem gibt es für jedem eine Oblate, die mit einem (Heiligen-)Bild bedruckt ist. Diese wird in kleine Stücke zerbrochen und mit den anderen Gästen geteilt. Dabei wünscht man sich gegenseitig viel Glück für das nächste Jahr.
Schweden – zu Gast in Entenhausen!
Weihnachten ohne Donald Duck? Für SchwedInnen unvorstellbar! Die Comic-Serie läuft seit Jahrzehnten am Nachmittag vor dem traditionellen «Julbord». Nach dem Weihnachtsessen werden die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt. Und am Morgen des 25. Dezember geht es dann um 6 oder 7 Uhr am 25. Dezember zur Frühmesse in die Kirche – vorausgesetzt, man ist schon wach.
Spanien – Lotto und kleine Lügengeschichten
Die Festzeit beginnt in Spanien mit allergrösster Spannung: Am 22. Dezember werden die Preise der Weihnachtslotterie live im Fernsehen gezogen und Millionen Menschen hoffen auf den Hauptgewinn «El Gordo», bei dem regelmässig Rekordsummen ausgeschüttet werden. Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage («Navidad») stehen dann ganz im Zeichen der Familie. Statt um den Weihnachtbaum versammeln sich alle rund um die Krippe, die Jahr für Jahr immer ein bisschen wächst. Am 28. Dezember aber, dem «Fest der Unschuldigen Kinder», geht es nur darum, seine Liebsten mit erfundenen oder verfälschten Geschichten hereinzulegen. Auch in den Zeitungen und im TV kursieren dann möglichst skurrile «Fake News». Wie in Italien erhalten Kinder erst am 6. Januar ihre Geschenke – sie von den Heiligen Drei Königen vor die Tür gelegt – um Austausch gegen Wasser und Brot.
Australien – Singen unter sengender Sonne
Während hierzulande Eiseskälte herrscht, feiern die Menschen auf der anderen Seite des Erdballs Weihnachten bei hochsommerlichen 30 Grad im Schatten. Trotzdem sind die Strassen und Vorgärten festlich geschmückt und in vielen Städten trifft man sich in öffentlichen Parks oder am Strand zu «Carols by Candlelight», bei dem Weihnachtslieder bei Kerzenschein gesungen werden. Am 25. Dezember bringt Santa Claus den Kindern die Geschenke – in Shorts und T-Shirt statt im Pelzmantel.
Noch mehr Ideen, die uns verbinden
- Auch ausserhalb der Weihnachtszeit gibt es viele Möglichkeiten, den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit anderen Kulturen nahezubringen…
- Unsere Betreuenden erzählen den Kindern Märchen und Geschichten aus anderen Ländern. In unserer Bibliothek finden Sie dazu auch viele Bücher, die Sie sich jederzeit gerne ausleihen können.
- Sehr beliebt bei Gross und Klein sind Besuche von interkulturellen Theaterstücken.
- Musik verbindet: Es gibt eine riesige Auswahl an internationalen Kinderlieder. Sie zu lernen macht Spass und öffnet den eigenen Horizont.
- Jede Kultur hat ihre eigene Küche – gemeinsames Kochen oder Spezialitäten-Wochen fürs gemeinsame Mittagessen schaffen Verbundenheit.
- Bei Geburtstagen und Festen bringt jeder eine Besonderheit aus seinem Herkunftsland mit. Das ergibt ein buntes Buffet, und die Menschen kommen ganz leicht ins Gespräch.
- Auf einer Weltkarte dürfen die Kinder markieren, woher ihre Ursprungsfamilie und die Familien ihrer Freunde stammen.