Leseförderung oder Entdeckungsreise Vorlesen
Regelmässiges Vorlesen unterstützt Kinder in ihrer Entwicklung. Kinder, denen täglich vorgelesen wird, verfügen über einen grösseren Wortschatz und sie lernen leichter Lesen und Schreiben als Gleichaltrige ohne diese Erfahrung.
Das zeigen Studien, ganz aktuell die Vorlesestudie 2021 mit dem Titel „Kitas als Schlüsselakteure in der Leseförderung“. Befragt wurden dazu 507 pädagogische Fachkräfte aus Einrichtungen, die repräsentativ für Kitas in Deutschland sind. Die Ergebnisse lassen sich aber auch auf die Schweiz übertragen.
Kinder lieben Geschichten und können kaum genug davon bekommen
Kitas sind neben dem Elternhaus das wichtigste Lernumfeld von Kindern bis sechs Jahren. Die Forscher fanden dabei heraus, dass in 91 Prozent der Kitas Kinder mindestens einmal am Tag Impulse durch Geschichten erhalten und dass Vorlesen zudem vielfältig in den Tagesablauf inte-griert wird. Das können feste Rituale sein, es kann spontan sein oder auch eine Möglichkeit, um Kinder zu beruhigen. Die Initiative geht dabei auch von den Kindern selbst aus. Als Grund nann-ten fast alle befragten Kita-Fachkräfte, dass die Kinder Spass daran hätten, aber auch, dass sie die Nähe suchten und natürlich Wissbegierde.
Ähnlich sehen es die Fachkräfte von globegarden. Sie fördern das Lesen, wo immer es geht. In den Kitas sind Leseecken Standard, grossteils finden sich sogar Kita-Bibliotheken mit jeder Menge Kinderbücher. Beim Lesen erfahren die Kinder von starken Mädchen genauso wie von weinenden Jungen und lernen über unterschiedliche Kulturen. Interessierte Eltern finden auf dem Familienportal und der globegarden-Facebook-Seite regelmässig Buchtipps.
Globegarden setzt auf Dialogisches Lesen
Bei globegarden wird Dialogisches Lesen gepflegt. Dabei werden Bilderbücher gezeigt oder Geschichten vorgelesen – immer im Dialog mit den Kindern. Das heisst, die Erzieher lesen den Kindern vor, stellen Fragen, setzen Impulse, unterbrechen die Geschichte, wo es sich anbietet, und greifen Beiträge der Kinder auf. Je nach Alter und Gruppengrösse kann natürlich auch erst eine spannende Geschichte vorgelesen und dann eine Gesprächsrunde eröffnet werden.
Dabei geht es weniger um die Geschichten selbst als darum, dass die Kinder eine Freude daran haben, sich auszutauschen, Argumente zu suchen und Fragen zu entwickeln. Das fördert die Sprachentwicklung – und erleichtert damit den Start in die Schule.
Der Begriff Dialogisches Lesen wurde 1988 vom amerikanischen Erziehungswissenschaftler Grover J. Whitehurst und Kollegen geprägt. In Untersuchungen stellten sie fest, dass Kinder, die in ihrer sprachlichen Entwicklung einen Rückstand auf Gleichaltrige hatten, durch diese Art der Leseförderung ihre Defizite in kürzester Zeit weitgehend wettmachen konnten. Ferner erweiterte sich ihr Wortschatz und neue Begriffe und deren Bedeutung wurden erlernt. Grammatische Strukturen und Sprache in ihrem Zusammenhang wurden verstanden. Zudem wurde das Selbst-bewusstsein der Kinder gestärkt.
Globegarden Bildungstipp: Der Schweizer Vorlesetag findet das nächste Mal am 18. Mai 2022 statt.