Warum Reisen mehr ist als Sonne, Sommer und Strand

Was sind eure schönsten Kindheitserinnerungen? Mit ziemlicher Sicherheit spielen Sommer, Sonne, tropfende Eiscreme und schier endlose Stunden im Wasser eine Hauptrolle.

Kinder, die oft auf Reisen sind, lernen leichter. Das haben Hirnforscher aus Deutschland herausgefunden. Denn auch wenn Kinder sich später nicht mehr an die Details der Ferien erinnern, brennen sich fremde Reize unbewusst ein und verbessern die Fähigkeiten des Gehirns, sich zu strukturieren. Je größer der Unterschied der Sprache, Düfte oder des Essens, desto intensiver ist die Lernerfahrung.  Das knüpft auch an das globegarden Bildungsprogramm «Our World» an, in dem wir die Kleinsten mit den Unterschieden der Welt vertraut machen.

Kinder speichern Reize und Erlebnisse unbewusst ab

Etwa ab dem dritten Lebensjahr speichern wir die Bilder vom Sommerurlaub (und anderen starken Ereignissen wie Weihnachten, Geburtstagsfeiern, der erste Tag im Kindergarten …) ab. Die frühesten dauerhaften Erinnerungen sind zwischen dem Ende des zweiten und dem Ende des dritten Lebensjahres möglich, sagen Hirnforscher. Neuere kanadische Querschnittsstudien legen nahe, dass wir uns tatsächlich an die Zeit erinnern, in der wir gerade einmal zweieinhalb Jahre alt waren.1

Dennoch erinnern sich manche an Dinge, die noch weiter zurückliegen? «Es scheint einen Pool potenzieller Erinnerungen zu geben, aus dem sowohl Erwachsene als auch Kinder Ausschnitte entnehmen können», sagt Professorin Carole Peterson von der Memorial University of Newfoundland. Und sie räumt ein, dass sich manche Menschen weiter zurück erinnern können als andere.

Reisen bildet schon die Kinder und macht sie tolerant und weltoffen. Also nichts wie los und die Koffer packen. Denn wie schon der Schriftsteller Jean Paul schrieb: «Unsere Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.»

So bleibt der Urlaub in bester Erinnerung

  • Und dann geht es los: Zum Erste-Hilfe-Set für unterwegs gehört ein umfangreiches Entertainment-Repertoire, das die Erwachsenen – Überraschung!!!! – aus dem Hut zaubern: Dazu gehören Bücher, Musik und Hörspiele, aber auch Klassiker-Ratespiele, bei dem weisse Autos oder LKW mit grüner Plane entdeckt werden müssen.
  • Diese Frage kommt garantiert: «Wann sind wir endlich da?» Am besten, ihr erklärt den Kindern vorher, wie die Reise abläuft. Vielleicht ist euer Kind an Landkarten interessiert und ihr zeigt die Reiseroute – im Rahmen unseres Bildungsprogramms «Our World» hat es ab einem bestimmten Alter eine Vorstellung vom Globus oder verschiedenen Ländern und Kulturen.
  • Die ganze Familie erholt sich am besten, wenn die Erwartungen nicht zu hoch sind. Da müssen sich jetzt die Eltern an die Nase fassen, denn die Kinder sind in diesem Punkt überwiegend pflegeleicht. Also: Die Ferien sind nicht dazu da, dass ihr Erwachsenen jetzt ganz viel von dem nachholt, was ihr im Alltag versäumt zu haben glaubt. Besser: entspannen, geniessen und einfach nur zusammen sein. Denn wenn die Eltern entspannt sind, dann sind es die Kinder meistens auch.
  • Sprecht abends im Bett über die Erlebnisse des Tages. Entwicklungspsychologen sagen, dass gemeinsames Erinnern die Kinder stark macht. Es fördert die Entwicklung, sie werden emotional ausgeglichener und zufriedener.
  • Kann man die Erinnerung festhalten wie einen Luftballon? Man kann es wenigstens versuchen … Nach den Ferien oder auch zum Jahresende könnt ihr gemeinsam Fotos vom Strandurlaub ansehen. Durch offene Fragen verstärkt ihr das Erinnern, denn die Kinder fangen an zu erzählen.

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